Planung ist der Schlüssel zu erfolgreicher Landschaftsfotografie, besonders wenn man an einsame Ziele reist. Sehr einfach und romantisch klingt die Idee, sich ins Unbekannte zu begeben und zufällig das Glück des perfekten Fotos zu erleben. In der Wirklichkeit muss man etwas dafür tun, um sich selbst zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu befördern und das Foto zu bekommen. Vor Ihrer Reise sollten Sie eine umfangreiche Bildersuche betreiben und eine Liste mit den Motiven erstellen, die Ihnen gefallen, deren Entstehungsorte recherchieren und die Brennweite verschiedener Bilder notieren, um die Linsenauswahl fürs Packen bestmöglich zu bestimmen.
Sie können eine Kombination aus 500px, Google maps und Instagram für Ihre Bildersuche anwenden. Machen Sie eine Liste aller Bilder, die Ihnen gefallen und schauen Sie die Orte auf Google nach. Zusätzlich können Sie Fahr- und Wanderwege zu den unterschiedlichen Orten aufschreiben. Als finalen Schritt nutzen Sie die PhotoPills app, um die beste Zeit bezüglich Sonnenstand und Lichtrichtung zu recherchieren, um den Ort zu fotografieren.
Nach Abschluss Ihrer Planung haben Sie eine detaillierte Liste mit potentiellen Motiven.
Wenn ich Sonnenaufgang und Sonnenuntergang fotografiere, kann ich selten mehr als einen Ort zu einer Zeit einfangen. In Gegenden mit mehreren spektakulären Fotozielen muss ich normalerweise den einen Ort auswählen, von dem ich das größte Potenzial für ein Lichtszenario erwarte. Im Norden Grönlands, wo die Sonne während der Sommermonate gar nicht untergeht, bieten sich mehrere Stunden mit herrlichem Licht. Sie werden sehen, dass die goldene Stunde des Lichtes anbricht, wenn die Sonne sieben bis acht Grad oberhalb des Horizonts steht und das Licht noch schöner wird, wenn die Sonne sich weiter nach unten bewegt. In Ilulissat bedeutet das, dass die Stunden zwischen 22 Uhr und 4 Uhr perfekt für Landschaftsfotografie sind, wenn die Sonne zwischen 1 Uhr und 2 Uhr ihren tiefsten Punkt über dem Horizont erreicht.
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Heutzutage besitzen viele Leute eine Drohne und die hilft sehr dabei, eine andere Perspektive des Sonnenuntergangs einzufangen. Dafür müssen Sie sich aber unbedingt mit den Regeln für die Drohnennutzung vertraut machen, die festschreiben, dass Sie keine Drohne im Umkreis von 5 km zu einem Flughafen fliegen dürfen. Sie dürfen auch keine Drohne innerhalb der Ortsgrenzen fliegen, wenn Sie keine Drohnenlizenz dafür haben – innerhalb der Ortsgrenzen dürfen Sie nur aus beruflichen Gründen und nicht zum Spaß fliegen. Egal ob Sie nun professionell oder als Hobby fliegen, sollten Sie in jedem Fall die Regeln kennen, welche in diesen beiden handlichen Infografiken erklärt werden:
Wenn Sie den Sonnenuntergang fotografieren, werden Sie oben im Foto zu unten im Foto kleine Unterschiede im Licht wahrnehmen. Es könnte eine Herausforderung darstellen, die richtige Belichtung zu finden. Um das zu erleichtern, können Sie einen abgestuften ND-Filter vor Ihre Linse setzen. Der dunkle Teil des Filters sollte den Himmel abdecken und die Belichtung des Bildes ausgleichen.
Fürs Fotografieren bei Sonnenuntergang empfehle ich, den ISO-Wert so niedrig wie möglich einzustellen, normalerweise um ISO 100. Stellen Sie die Blende auf ungefähr f/7.1 bis f/11 und ändern Sie dann die Verschlusszeit, um die richtige Belichtung zu finden. Bei dieser müssen Sie in der Lage sein, den Vordergrund zu sehen und wo die Sonne nicht vollständig ausgebrannt wird – spielen Sie ein wenig herum, um die richtige Beleuchtungszeit zu finden.
Der Weißabgleich sollte auf „Tageslicht” gestellt werden.
Wenn Sie stundenlang schönes Licht haben, bekommen Sie wertvolle Zeit geschenkt. Nutzen Sie diese klug, aber probieren Sie auch etwas aus. Ob Sie nun Ihre Drohne steuern oder auf einen Berg steigen: Es lohnt sich immer, neue Aussichtspunkte und Kompositionen zu finden.
Gerne möchte ich Ihnen noch einen Zusatztipp zum Fotografieren der Mitternachtssonne geben. Machen Sie das wenn möglich in guter Gesellschaft. Es macht sehr viel Spaß, dieses einmalige Erlebnis Ihres Lebens mit einem guten Freund zu teilen, das bereichert die Erfahrung gegenüber der Möglichkeit, alleine unterwegs zu sein. Außerdem ist es mit Begleitung viel einfacher, schöne Silhouetten im Schein der Mitternachtssonne einzufangen.