Kalattuut means “something Greenlandic in nature” and highlights the important role that music and dance plays in Greenlandic culture. Today, the Greenlandic polka is a standard cultural element and dancing the polka is a common free-time activity.
Vor der Kolonialisierung und dem Kontakt mit den Europäern war die Rahmentrommel (qilaat) das wichtigste Instrument unter den inuitischen Völkern. Ein Auftritt mit qilaat ist häufig eine Kombination aus trommeln, tanzen und singen. Es ist eine Art Schauspiel, das manchmal dadurch betont wird, dass der Trommelspieler sein Aussehen ändert. Beispielsweise kann sich ein Trommelspieler einen Stab quer in den Mund schieben, so dass die Wangen ausgedehnt werden und sich die Stimme verändert.
Sehen Sie hier einen Trommeltanz.
Die Funktion der Trommel war vielseitig. Ein Ort, wo sie zum Einsatz kam, war der Sängerstreit, wo Feinde ihre Abneigung gegeneinander im Gesang ausdrückten. Im Sängerstreit wurde auch Gewalt ausgeübt. Mal gab es einen Kopfstoß oder eine Breakdance-Einlage, aber Zweck war es immer, den Streit zwischen beiden Kämpfern beizulegen. Im Kampf ging es darum, den Widersacher zum Gespött des Publikums zu machen. Das kann man mit heutigen Rap-Duellen vergleichen. In einigen Fällen gelang dies so gut, dass der Unterlegene im Anschluss in eine andere Siedlung floh.
Als die ersten Missionare 1721 nach Grönland kamen, sollten die Grönländer zum Christentum bekehrt werden. Daher versuchte man gewisse Formen von Trommelgesang und Tanz zu verbieten, da diese als heidnisches Ritual angesehen wurden. Dies hat dazu beigetragen, dass die Tradition des Trommeltanzes fast ausgestorben wäre. Heute versucht man sie regional wiederzubeleben.
"Ein Auftritt mit qilaat ist häufig eine Kombination aus trommeln, tanzen und singen. Es ist eine Art Schauspiel, das manchmal dadurch betont wird, dass der Trommelspieler sein Aussehen ändert."
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Die ersten Einflüsse auf die grönländische Musikkultur aus dem Süden begannen, als europäische Walfänger an der Westküste des Landes Halt machten. Hier entstanden Kontakt und Handel zwischen den Einheimischen und den Europäern am Ende des 16. Jahrhunderts.
Neben Handelswaren brachten die europäischen Seeleute auch Tanz- und Spielmannsmusik mit, welche die Grönländer schätzen lernten. Dies bildete ein Fundament für die Musik- und Tanztradition in Grönland, die heute als Kalattuut oder Grönländische Polka bekannt ist.
Um die für Kalattuut geeignete Musik spielen zu können, wurden neue Instrumente wie Violinen, Harmonikas und später Orgeln nach Grönland importiert.
Sehen Sie Kalattuut hier.
Als der Missionar Hans Egede nach Grönland kam, um die Bevölkerung zum Christentum zu bekehren, brachte er die Psalmentradition mit sich. Die Einheimischen übernahmen diese Gesangsart, doch finden sich im grönländischen Psalmengesang zugleich auch Details, die im europäischen Chor- und Psalmengesang nicht vorkommen. Ein Beispiel hierfür ist die Silbe ,aja’, die aus dem Trommeltanz bekannt ist.
Chor- und Psalmengesang wurden mit der Zeit zu einem wichtigen Element der nationalen Kultur Grönlands. Viele Orte haben heute einen oder mehrere Chöre, welche Psalmen- und Chormusik einstudieren und zu verschiedenen Gelegenheiten öffentlich auftreten.
Sehen Sie hier grönländischen Chorgesang.
Als Grönland vom dänischen Staat kolonialisiert wurde, geschah dies mit dem Ziel, Grönland vom Rest der Welt isoliert zu halten. Die Begründung war, dass die Grönländer als ,ursprüngliches Volk’ vor den plötzlichen Veränderungen durch die ,modernen’ Umstände geschützt werden sollten, die etwa in Europa herrschten.
Somit wurde Grönland in hohem Maße isoliert. Doch dem setzte der 2. Weltkrieg ein Ende. Als die Deutschen Dänemark besetzten, verloren die Grönländer ihren Zugang zu den Handelswaren, von denen sie mittlerweile abhängig waren. Die Deutschen sahen eine Gelegenheit darin, aus einer Wetterstation in Grönland eine Station für ihre Luftwaffe zu machen. Also ging Dänemark mit den Amerikanern eine Absprache ein, wonach diese vor Ort sein und die Versorgung der Bevölkerung übernehmen sollten. Im Gegenzug bekamen diese das Recht, Militärbasen an verschiedenen Stellen des Landes zu errichten.
Mit dem Bau der Militärbasen wurde das Radionetz in Grönland deutlich erweitert und man hörte plötzlich in großen Teilen des Landes amerikanische Gitarrenmusik.
Im nächsten Artikel schauen wir auf die Entwicklung ab dem 2. Weltkrieg bis zur modernen Musik, welche die heutige grönländische Musikbranche dominiert.