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(nur auf Dänisch und Grönländisch)
Die Angestellten in Grönlands Versorgungsunternehmen Nukissiorfiit arbeiten jeden Tag daran, dass die Bewohnerinnen und Bewohner überall im Land Zugang zur lebensnotwendigen Energie, zu Wasser und Wärme haben.
Wird das Wasser in einigen Teilen Grönlands per Hand in die Häuser geliefert? Wird das geschmolzene Eis, tatsächlich als Trinkwasser genutzt? In diesem Artikel findet ihr alle Antworten auf diese Fragen!
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Niels Heilmann springt in einer schnellen Bewegung vom großen LKW und grüßt die beiden Spaziergänger, die seinen Weg kreuzen. Er schlägt die Tür des LKWs hinter sich zu und geht zur Rückseite des Fahrzeugs, wo er die Wasserleitung ausrollt, die Wasserpumpe anwirft und damit beginnt, den Wassertank zu befüllen.
Niels Heilmann arbeitet als Fahrer für Nukissiorfiits Wasserversorgungsabteilung, wo er Wasser an die Häuser und Institutionen in Ilulissat liefert, die nicht an die Hauptwasserleitung der Stadt angebunden sind. Die nicht an die Hauptleitung von Grönlands drittgrößter Stadt angekoppelten Haushalte sind somit auf Niels und seine Kollegen angewiesen, die sicherstellen, dass sie Wasser zur Verfügung haben:
„Das Wasser steht nicht still. Es ist egal, wer die Arbeit macht, es muss nur geliefert werden”, erklärt er.
Niels Heilmann begann 1998 als Lehrling bei Nukissiorfiit und ging 2008 in die Abteilung für Wasserversorgung. Mittlerweile ist er Vorarbeiter für die Fahrer, welche die Wassertransporte in der Stadt übernehmen. Da er jeden Tag mehrere Stunden umherfährt, um Wasser an die Bewohner von Ilulissat auszuteilen, ist er unter den Anwohnern hier sehr bekannt. Sie zeigen das mit einem Lächeln oder einem Gruß, wenn sie ihm auf ihren Wegen begegnen.
Würden Sie gerne die Stadt besuchen, in der Niels ist?
Als Grönlands Versorgungsunternehmen trägt Nukissiorfiit die Verantwortung dafür, Strom, Wasser und Wärme in 17 Städte und 53 Siedlungen in Grönland zu bringen – Städte und Siedlungen, die sich über riesige geografische Abstände verstreuen und oft von ihrem Umfeld völlig isoliert sind.
Die großen Abstände schaffen einige sehr spezielle Herausforderungen, wenn es darum geht, die Versorgung des Großteils der gut 56.000 Bewohner umfassenden Bevölkerung Grönlands mit Strom, Wasser und Wärme zu sichern. U.a. haben im Großen und Ganzen alle Städte und Siedlungen in Grönland ihr eigenes, in sich geschlossenes Versorgungssystem, da es aufgrund der eingeschränkten Infrastruktur nicht möglich ist, ein Stromnetz von einer Stadt in die andere zu führen.
Eine der Städte, in die Nukissiorfiit Strom, Wasser und Wärme liefert, ist Uummannaq in Nordgrönland. Hier arbeitet Zontikko Tobiassen. Sie ist Vorarbeiterin des städtischen Wasserwerks. Ihre Arbeit besteht in der Sicherstellung, dass alle Bewohnerinnen, Bewohner und Institutionen in Uummannaq jeden Tag sauberes Wasser zur Verfügung haben. Dafür entnimmt sie regelmäßig Wasserproben:
„Unsere Arbeit ist für die Stadt am wichtigsten. Auch in Bezug auf die Fabrik, das Gesundheitswesen und die Menschen, für die wir arbeiten”, berichtet sie.
Zontikko Tobiassen ist in Uummannaq geboren und hat den Großteil ihres Lebens hier verbracht.
Möchten Sie die Stadt besuchen, in der sich Zontikko befindet?
Die von Nukissiorfiit durchgeführten Arbeitsabläufe, um die Versorgung in ganz Grönland zu gewährleisten, können von Stadt zu Stadt entsprechend ihrer umliegenden Ressourcen variieren. Wenn es um die Wasserversorgung geht, sticht Grönlands nördlichste Stadt Qaanaaq deutlich hervor. Im Winterhalbjahr ist es nämlich die einzige Stadt des Landes, in der Nukissiorfiit Trinkwasser produziert, indem sie Gletschereis hierher befördern und schmelzen.
Dieser Arbeitsprozess beginnt mit dem Freibrechen des Gletschereises, welches anschließend auf einen LKW geladen wird, der es zu Nukissiorfiits Anlage in Qaanaaq fährt. Heutzutage wird das Gletschereis mit einem Bagger freigeschaufelt, in früherer Zeit wurde dies in Handarbeit erledigt.
Für die 619 Einwohnerinnen und Einwohner in Grönlands nördlichster Stadt sichert diese Methode, dass sie das ganze Jahr über Wasser aus dem Hahn haben:
„Ich bin froh darüber, dass wir die Bewohner mit Wasser versorgen können, das ihnen jeden Tag zur Verfügung steht, ohne dass sie hart dafür arbeiten müssen. Wenn man es mit der Vergangenheit vergleicht, erleichtert diese Wasserversorgung den Alltag hier sehr”, berichtet Niels Qujaukitsoq,
der seit 41 Jahren bei Nukissiorfiit arbeitet und heute Vorarbeiter des Wasserwerkes in Qaanaaq ist.
Das Schmelzen von Eis zu Trinkwasser ist sehr energieintensiv und wird dadurch erschwert, dass die Jahreszeit, in der Nukissiorfiit das Eis einholen kann, sich Jahr für Jahr aufgrund der kürzeren Winter verkürzt. Deshalb arbeitet Nukissiorfiit daran, einen neuen Winter-Wassertank in Qaanaaq zu installieren. Dieser soll sicherstellen, dass es nicht mehr länger nötig sein wird, Eis freizulegen und zu schmelzen. Mit der Inbetriebnahme des Winter-Wassertanks wird für 2022 gerechnet.
Möchten Sie mehr über Qaanaaq erfahren, wo Niels Qujaukitsoq tätig ist?
Grönlands herrliche Natur bietet Nukissiorfiit einige einzigartige Möglichkeiten, um erneuerbare Energien für seine Kunden zu produzieren. 2020 wurden 71 Prozent der von Nukissiorfiit für die 17 Städte und 53 Siedlungen produzierten Energie als Ökostrom aus u.a. Solarzellen, Wind- und Wasserkraft gewonnen. Nukissiorfiits Ziel ist es, 2030 zu 100 Prozent grüne Energie zu liefern.
Nukissiorfiits Schwerpunkt auf grüne Energie sieht und spürt man in ganz Grönland. In Ilulissat werden 95 Prozent der von der Stadt verbrauchten Energie grün produziert, wobei insbesondere das Wasserkraftwerk der Stadt dabei hilft, grüne Energie zu erzeugen. Nukissiorfiit verfügt über insgesamt fünf Wasserkraftwerke in ganz Grönland.
Auch in Uummannaq wird grüne Energie produziert, die Stadt kommt im Durchschnitt auf ganze 2000 Sonnenstunden pro Jahr. 2020 brachte Nukissiorfiit dementsprechend Solarzellen auf dem Dach der städtischen Sporthalle an. Die Solarzellen in Uummannaq befinden sich am nördlichsten Punkt, an dem Nukissiorfiit Solarzellen platziert hat. Die Solarzellen auf der Sporthalle werden auch genutzt, um Erfahrungen und Wissen zu sammeln, wie Solarzellen nördlich des Polarkreises funktionieren.
Frederik Pjettursson, der seit 29 Jahren für Nukissiorfiit arbeitet, hat neben seinem Alltagsgeschäft als Monteur auch dabei geholfen, die Solarzellen 2020 anzubringen. Jetzt hilft er dabei, sicherzustellen, dass die Solarzellen und die übrigen Energie-, Wasser- und Wärmequellen der Stadt funktionieren, damit Uummannaqs 1428 Einwohnerinnen und Einwohner Wasser in ihren Leitungen und Wärme in ihren Häusern haben.
„Meine und unsere Arbeit ist für die Stadt natürlich von großer Bedeutung. Bei Nukissiorfiit sind wir auf die Dinge stolz, die wir machen”, heißt es von Frederik Pjettursson.
Artikel von Kristina Pihl