BESTRAFUNG FÜR MISSETATEN
„Der Mutter des Meeres gefielen die Missetaten der Inuit in der Siedlung nicht. Als Strafe fing sie am Meeresboden alle Beutetiere mit ihren prächtigen Haaren ein. Als „der Blinde“ zu ihr kam, um die Misere zu beenden, kämmte er ihr Haar, legte den Dreck auf einen Haufen und schmiss ihn anschließend weg. In dem Moment wurde alles lebendig, und es erschienen Bären, Füchse, Mützenrobben, Bartrobben, Fjordrobben, Grönlandrobben, Seehunde, Walrosse, Narwale und viele verschiedene Vögel.“
BERÜHMTESTE GRÖNLÄNDISCHE ERZÄHLUNG
Ungefähr so klingt eine Passage aus der Sage von der Mutter des Meeres, die wohl berühmteste Erzählung unter den grönländischen Mythen und Sagen. Die Erzählung spielt sich in einem bunten und fantastischen Universum ab. Ihre Botschaft ist, dass die Menschen nicht gierig werden dürfen, und dass die Gebräuche der Gesellschaft und die Vorschriften des Geisterbeschwörers eingehalten werden sollen.
AKA HØEGHS BEARBEITUNGEN
Die bekannte grönländische Künstlerin Aka Høegh hat die Sage von der Mutter des Meeres genutzt um auf schönste Weise Bücher zu dekorieren und zu illustrieren. Sie hat diese auch in Gemälden verarbeitet, sowie zum Verzieren von Schiffen und bei den großen Wandgemälden im Gymnasium ihres Heimatortes Qaqortoq verwendet.
„Der Mutter des Meeres gefielen die Missetaten der Inuit in der Siedlung nicht.“