In der kleinen südgrönländischen Schafzüchtersiedlung Qassiarsuk steht eine Statue von Leif Eriksson, der den Beinamen „der Glückliche“ trägt. Auf eine schwere Streitaxt gelehnt, überblickt er den Eriksfjord, der nach seinem Vater Erik dem Roten benannt wurde. Leif sieht so aus, als wenn er über die Ortsgemeinschaft wacht und gleichzeitig auch etwas unruhig gen Horizont schielt.
Vielleicht denkt er an die Zeit seiner Familie in Island, wohin sein Volk auf der Reise von der norwegischen Küste gen Westen siedelte, um sich schließlich gegen Ende des 10. Jahrhunderts in Südgrönland niederzulassen? Oder führen seine Gedanken weiter westwärts, da es schließlich Leif höchstpersönlich war, der um 1003 als erster Europäer in Nordamerika an Land ging, nachdem er gehört hatte, wie sein Landsmann Bjarni von einer fremden Küste westlich von Grönland fabulierte?