Flüge mit Air Greenland in der Wintersaison
Air Greenland fliegt 4 Mal pro Woche nach Kangerlussuaq
„Lassen Sie mich das klarstellen. Wir gehen an Bord eines handgefertigten Segelbootes aus Holz… in der Arktis. Wir werden in eine Gegend segeln, in der die Konzentration von Eisbergen besonders hoch ist… und dann werden wir tauchen (Scuba Diving) bei Temperaturen unter null?”. Rückblickend hatten wir wirklich keine Ahnung, worauf wir uns vorbereiten sollten. Wir machten es dann irgendwie doch richtig, indem wir unserer Intuition folgten.
Sie bewältigte wortwörtlich das Unmögliche.
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Geleitet von Ninth Wave Global haben Kingsley, Kiki und ich unterschrieben, als Mannschaft dem Bootsbauer Olivier Huin auf einem Teilabschnitt seiner Reise zu assistieren: Er folgte seinem Lebenstraum, die Nordwestpassage auf seinem selbstgebauten Holzsegler ‘Breskell’ zu durchqueren. Auf diesem Abschnitt der Reise sollten wir Olivier und vier weitere Expeditionsteilnehmer aus Kangerlussuaq entlang der grönländischen Ostküste zum Ilulissat-Eisfjord begleiten.
Nach wenigen Minuten an Bord, setzte sich Olivier mit uns für eine Sicherheitsunterweisung zusammen. „Wenn ihr von Bord geht, werdet ihr ungefähr 3 Minuten lang überleben”, erklärte uns Olivier mit ernstem Ausdruck in seinen Augen, „…und ich werde länger als 3 Minuten brauchen, um dieses Boot zu wenden”, setzte er fort. „Wenn ihr ins Wasser fallt,… seid ihr also tot.” Er meinte das ernst. Schließlich waren ihm die Gefahren der See wohlbekannt.
Während Kingsley und ich unsere komplette Tauchausrüstung inklusive dickem Neoprenanzug, Tauchhaube und Doppelhandschuhen auf diese Reise mitgenommen hatten, hatte Kiki lediglich ihre Flossen und eine Maske dabei. Sie besaß eine andere Einstellung zur Kälte. Sie hatte jahrelang trainiert, um den kalten Temperaturen zu trotzen und hatte ihrem Körper und ihrem Kopf beigebracht, wie sie mit diesen extremen Bedingungen umzugehen haben. Auf diesem Trip plante sie, bei unter null Grad Freediving in den Gletschergewässern des Ilulissat-Eisfjords zu betreiben.
Beim Segeln unter Tageslicht kämpften wir gegen dichten Nebel und harte Windbedingungen. Bei nächtlichen Halten entlang der grönländischen Westküste entdeckten wir kleine Küstenstädte wie Sisimiut, wo wir Scuba-Zylinder bei der lokalen Tauchlegende Bo Lings von Sirius Greenland ausliehen. Als wir weiter Richtung Norden zogen, wurde die Luft klarer und bald wurden Eisberge zum vertrauten Zeichen und zugleich zur unversöhnlichen Bedrohung für unser Boot aus Holz.
Unsere Zeit war endlich gekommen. Von Kopf bis Fuß in Neopren verströmte mein Körper reichlich Adrenalin. Das Wasser war über 200 Meter tief und alleine das war schon einschüchternd. Als ich ins Wasser ging, fühlte sich mein Gesicht sofort taub an. Mein Tauchcomputer zeigte minus zwei Grad an! Als ich dem Eisberg näher und näher kam, schien er größer und größer zu werden. Als ich seinen Sockel erreichte, schaute ich hoch. Ich hatte das Gefühl, mich neben einem zehngeschossigen Gebäude aus Eis zu befinden.
Ich nickte Kingsley zu und wir starteten unseren Tauchgang. Die Struktur des unter Wasser befindlichen Eisberges verhielt sich völlig anders zur Struktur der herausragenden Spitze. Die Unterschiede in Form und Struktur entlang des Eises waren faszinierend. Meine Fantasie drehte durch.
Aber wir waren noch nicht bereit, schon wieder das Wasser zu verlassen. Zu unserem Plan für diesen Trip gehörte unser Traum, die Draufgängerin Kiki Bosch bei ihrem Freedive in arktischen Gewässern zu filmen, nur mit Badeanzug ausgestattet. Ich schüttelte mich bereits. Meine Hände waren taub. Ich rief laut: „Machen wir das, Kiki!”
Ich ließ die Luft aus meinem BCD und wartete einige Meter tief nahe beim Eisberg. Einen Augenblick später war auch Kiki dort. Sie glitt an mir vorbei und berührte den Eisberg mit einer Hand, als sie ihn erreichte. In diesem Moment tat Kiki etwas, das die meisten Leute als unmöglich bezeichnen würden. Sie bewältigte wortwörtlich das Unmögliche.
Einer der Gründe warum ich das Filmen so liebe, ist die Möglichkeit Erfahrungen wie diese zu teilen, welche die meisten Leute in ihrem Leben niemals persönlich fühlen können. Wenn Menschen mit eigenen Augen sehen, dass etwas wie dies hier möglich ist, wird es ganz plötzlich möglich.
Dies trifft genau so auf den Klimawandel zu. Es ist einfach, etwas als Fake und Lüge zu diskreditieren, wenn man es nicht selber gesehen hat. Als Unterwasserfilmer habe ich viele Auswirkungen des Klimas mit eigenen Augen gesehen. Ich sehe das als meine Mission an, dies mit der Welt zu teilen.
Ich denke, dass wir mehr Menschen wie Kiki Bosch und Olivier Huin auf dieser Welt brauchen, die in der Lage sind, den Gegebenheiten zu trotzen und die Perspektiven von Menschen zu verändern, indem sie klarmachen, dass große Veränderungen bei ihnen selbst beginnen. Der erste Schritt die Welt zu verändern, beginnt mit eigenen Veränderungen und wenn du wirklich daran glaubst, dass du tatsächlich etwas Bedeutsames tun kannst… dann vielleicht, ja nur vielleicht ist das auch so.
Denken Sie daran, dass Ihre Sicherheit immer an erster Stelle steht und Sie nicht Kiki sind! Finden Sie weitere Informationen über das Tauchen auf visitgreenland.com/de.