Tipp:
Am einfachsten ist es, alle Transporte und Unterkünfte über Blue Ice Explorer zu buchen. Sie organisieren dann alles vor Ort.
Ich reise sehr gerne mit meinem Smartphone und benutze es die ganze Zeit. Wenn ich mich in ein Taxi setze, verfolge ich die Route, um sicherzugehen, dass der Fahrer mich zum richtigen Ziel bringt – und meine Strecke nicht unnötig verlängert. Ich schaue Floskeln und einfache Sätze in der Landessprache nach. Ich behalte die heimischen Nachrichten im Blick und bin erreichbar, sollte meine Frau mich brauchen. Und sollte ich mich irgendetwas fragen (Wann wurde diese Kirche erbaut? Wer hat gestern das Spiel gewonnen?), finde ich die Antwort innerhalb weniger Sekunden.
Doch dafür muss man einen Preis bezahlen.
Wenn Sie online sind, sind Sie zu einem bestimmten Grad nicht anwesend. Sie werfen einen Blick auf Benachrichtigungen. Sie denken über die eingegangene E-Mail nach – auch wenn Sie diese gar nicht sofort beantworten wollen. Sie fragen sich, wie viele Likes Ihr letzter Post hatte. Und Sie denken über die Welt da draußen nach.
Continues further down the page...
All das zusammen führt dazu, dass Sie das Geschehen um sich herum verpassen.
Deshalb war ich in Südgrönland ohne Empfang unterwegs. Fünf Tage lang hatte ich keinen Online-Zugang. Das Reiseziel war wichtiger als mein Posteingang. Und mein Reisebegleiter – mein zehnjähriger Sohn – war wesentlich wichtiger als mein Posteingang. Was habe ich also erlebt?
Südgrönland ist atemberaubend! Wir wohnten auf zwei Schaffarmen, fuhren Kajak, ritten, fischten, machten Bootstouren durch die Fjorde und gingen wandern – sehr viel wandern. Und ich habe alles gesehen. Nie musste ich meinen Blick oder meine Gedanken von der Landschaft abwenden.
In einigen Gegenden ist es problematisch, ohne Empfang zu sein. Natürlich können Sie sich auch mit einer Karte orientieren und andere Leute nach der Richtung fragen. Trotzdem ist es nicht immer ein lustiges Abenteuer, verloren zu gehen. In Grönland mussten wir uns um nichts Sorgen machen. Unsere erste Anweisung hatten wir bereits: „Begeben Sie sich bei Ihrer Ankunft zur Vertretung von Blue Ice Explorer am Flughafen von Narsarsuaq.” Das war alles, was wir brauchten! Wir kamen dort an, fanden den Schalter von Blue Ice Explorer und bekamen unseren vollständigen Reiseplan, der mit einer schnellen Bootsfahrt durch den Eriksfjord nach Qassiarsuk begann. Von diesem Zeitpunkt an kümmerten sich unsere Gastgeber – auf zwei Schaffarmen und im Igaliku Country Hotel – um alle Details, die geändert oder organisiert werden mussten. Und auf unseren Wanderungen hätten wir selbst dann nicht verloren gehen können, wenn wir gewollt hätten. In Südgrönland gibt es nicht so viele Straßen!
Als ich schlussendlich am Flughafen von Kopenhagen wieder online war, wo uns der Flug mit Air Greenland von Narsarsuaq aus hinbrachte, warteten 300 E-Mails auf mich. 290 davon konnte ich schnell löschen. Die waren einfach nicht so wichtig. Die restlichen zehn bedurften auch keiner direkten Antwort. Bis ich diese beantwortete, nahm ich mir weitere ein bis zwei Tage Zeit. Meiner Frau und meinen Töchtern ging es gut. Die Welt da draußen drehte sich weiter – immer noch mit mehr schlechten als guten Nachrichten auf den Titelseiten. Ich würde da immer noch unsere Offline-Existenz in Grönland vorziehen!
Mein Sohn und ich haben uns oft etwas gefragt – Dinge, die wir mit Internetzugang einfach nachgesehen hätten. Trotzdem brauchten wir die Antworten nicht sofort. Wir waren es nur gewohnt, sie sofort zu haben. Als wir wieder einen Internetzugang hatten, haben wir einige Sachen nachgesehen, die meisten Fragen aber schon wieder vergessen. Und das ist gut so.
Wenn wir nicht auf einer Wanderung oder einer organisierten Exkursion waren, haben wir uns entspannt. Wir haben gelesen. Wir haben Frisbee gespielt. Wir haben auf Eisberge gestarrt. Wir haben sogar eine Möglichkeit gefunden, auf einem Picknicktisch beim Bauernhaus Tischtennis zu spielen! Und wir haben bei allem sehr viel Spaß gehabt. Es war ein großes Vergnügen, das Tempo herunterzufahren.
Ich lege es Ihnen sehr ans Herz, einmal offline zu gehen! Ich habe die ungestörte Zeit mit meinem Sohn genossen. Ich habe es genossen, meinen Kopf vom „dort” zu befreien und mich nur auf das „hier” zu konzentrieren. Ich habe es genossen, mich mal wieder in einem Buch zu verlieren. Vermisst habe ich ohne Empfang überhaupt nichts. Die Welt drehte sich weiter, auch wenn wir ein paar Tage nicht mit ihr gesprochen haben. Wenn Sie auch mal abschalten wollen, empfehle ich Grönland sehr dafür! Technisch hätten wir an vielen Stellen Handyempfang gehabt und hätten in jeder Unterkunft ins Internet gehen können. Aber unsere Reise wäre dann nicht so gut gewesen.
Reisedauer: 6 Tage / 5 Nächte
Reiseziele:
Transportformen:
Übernachtungen: