Tausende Kilometer Küstenlinie und Gemeinschaften, in denen Kajaks und nachhaltige Jagdmethoden in Kombination mit moderner Fischerei den fernen Nordwesten prägen, wenn Sie sich Qaanaaq und den nördlichsten Siedlungen der Welt nähern.
Für viele Reisende mag dies die Ultima Thule sein, eine Träume inspirierende Grenze ferner Länder, aber die Einheimischen haben sich dieses raue Ökosystem des fernen Nordens seit Jahrtausenden zum Zuhause gemacht.
Hier oben geht die Sonne von April bis August nicht unter, Meereis kann den Schiffsverkehr 9 Monate im Jahr zum Erliegen bringen und nirgendwo in Grönland ist die Vermischung von Modernität und Tradition so sichtbar wie in Nordgrönland.
Siorapaluk
Die nördlichste Inuitsiedlung der Welt mit einer Bevölkerungszahl von nur 48 Leuten. Handel findet hauptsächlich durch Jagd und Fischfang statt. Dieses Reiseziel wurde früher nur sehr selten besucht, doch durch die globale Erwärmung wird der Arktischer Ozean immer zugänglicher und so finden immer mehr Kreuzfahrtschiffe ihren Weg in diesen isolierten Teil der Erde.
Qaanaaq
Die zweitnördlichste Stadt der Welt – nur von Longyearbyen in Svalbard/Spitzbergen übertroffen. Eine kleine Stadt mit nur 605 Einwohnern. Sie befindet sich in einer atemberaubend schönen Bucht mit Gletschern und Inseln und riesigen Eisbergen, die vorbeitreiben. Qaanaaq ist nur 100 km von der Thule Air Base entfernt. Qaanaaq hat ein kleines Museum und ist für schönen Schmuck aus Knochen und Stoßzähnen und für das Schnitzen vom ‚Tupilak‚ bekannt.
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Dundas
Als die US Air Force 1953 die Thule Air Base fertigstellte, wurden die Bewohner verschiedener Siedlungen nahe des Mount Dundas 100 km gen Norden umgesiedelt, ins heutige Qaanaaq. Erfreulicherweise wurden 2003 durch die dänische Regierung Entschädigungen für ‚den unrechtmäßigen Akt gegen die einheimische Bevölkerung‘ den Menschen zugesprochen. Heute sind nur noch wenige der Originalhäuser erhalten und das Gebiet wird zu Freizeitzwecken von der Air Base genutzt.
Savissivik
Der Ort mit dem Eisen, um Messer daraus zu machen. Vor über 10.000 Jahren kollidierte ein Meteorit mit einem geschätzten Gewicht von 100 Tonnen in Kap York mit der Meteorite Erde, wo sich Savissivik befindet. Der amerikanische Polarentdecker, Robert Peary, schaffte es, den berühmten Meteoriten ‚Ahnighito‘ 1897 in die USA zu bringen, wo er im American Museum of Natural History ausgestellt wurde. Heute leben nur noch 56 Menschen in der Siedlung Savissivik. Ihre Vorfahren haben über Jahrhunderte von Meeres- und Landsäugetieren gelebt und das spezielle Meteoriteneisen für Harpunen verwendet.
Kullorsuaq
Für grönländische Verhältnisse eine relativ große Siedlung mit 445 Bewohnern. Kullorsuaq heißt auf Grönländisch ‚großer Daumen‘, der Ort ist nach dem nahen Berg benannt, der einem großen Daumen ähnelt. Die Siedlung verfügt über eine Schule, einen 170 qm großen Supermarkt und ein kommunales Dienstleistungszentrum mit Bademöglichkeiten und Zahnpflegeeinrichtung. Die französische Filmkomödie „Le Voyage au Groenland“ von 2016 spielt in Kullorsuaq.
Kraulshavn
Die Siedlung wurde 1923 als Handelsstation eingerichtet. Heute hat sie ungefähr 200 Einwohner. Die Gegend eignet sich gut fürs Wandern und Walbeobachtung. Es ist einer der wenigen besiedelten Orte in Grönland, wo Sie die Chance haben, den schüchternen Belugawal zu sehen, der im Sommer auf der Suche nach Heilbutt und Kabeljau in die Bucht migriert. Heute ist Kraulshavn eine der authentischsten Jagd- und Fischgemeinschaften in Grönland.
Ukkusissat
Die Siedlung hat ungefähr 150 Bewohner sowie eine Kirche, einen Supermarkt, eine Gesundheitsstation, eine Ortshalle und eine Fischfabrik. Sie ist umgeben von herrlich steilen Bergen, die sich durch eine besonders scharfe Zickzackform auszeichnen. Der Name ‚Ukkusissat‘ bedeutet ‚Speckstein‚, und kommt von dem in der Gegend häufigen Mineral, das sich hervorragend für die traditionellen Schnitzereien der Inuit eignet. Zudem ist es eine interessante Gegend für Geologen und Interessierte, da es hier sehr viele unterschiedliche Mineralien gibt und diese relativ einfach in der Landschaft zu entdecken sind.
Niaqornat
Mit ungefähr 50 Bewohnern ist dies eine eher kleine Siedlung, die aber über eine von der Gemeinschaft geführte Fischfabrik verfügt. Die Siedlung wurde 2013 in dem Film „Village At The End Of The World“ porträtiert, der international gute Kritiken bekam. Der name ‚Niaqornat‘ bedeutet ‚kopfförmig‘, und bezieht sich auf die Form der kleinen Halbinsel, auf der sich die Siedlung befindet. Grönlands Naturinstitut hat eine kleine Niederlassung hier und der Ort ist ideal, um Narwale und Belugas sowie Robben und Eisbären zu erforschen.
Uummannaq
Der Name bedeutet ‚herzförmiger Berg‘ und bezieht sich auf den ikonischen Berg der Uummannaq-Insel. Mit etwas mehr als 1000 Einwohnern ist dies eine kleine Stadt. Eine von Grönlands bedeutendsten Entdeckungen, 8 mumifizierte Körper, wurde 1972 in der nahen Siedlung von Qilakitsoq (zurückdatiert auf 1475 n.Chr.) gemacht.
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Saqqaq
Die Siedlung hat ungefähr 150 Einwohner und der Name bedeutet ‚die Sonnenseite‘, er geht auf die Lage in der Landschaft zurück. Eine frühe Bevölkerungsgruppe, die in Grönland vor ungefähr 4000 Jahren lebte, die ‚Saqqaq-Kultur‚, wurde nach den archäologischen Funden nahe der Siedlung benannt. Die heutigen Bewohner mit Inuitvorfahren sind aber nicht mit dem Saqqaq-Volk verwandt, sondern vielmehr mit dem Volk einer anderen Migrationsbewegung, dem Thule-Volk. Die archäologischen Stätten von Saqqaq liegen in Wanderentfernung von der Siedlung. Hannibal Fencker, Siedlungsmanager von 1942 bis 1970, schaffte es, subtropische Pflanzen wie Datteln und Zitronen in seinem Gewächshaus anzubauen. In diesem Haus werden nun Touristen empfangen.
Qeqertaq
Der Name bedeutet einfach nur ,Insel’. Qeqertaq hat ungefähr 100 Einwohner, deren Hauterwerbsquelle das Fischen vom Heilbutt für ihre eigene Fischfabrik ist. Heilbutt ist eine wertvolle und ziemlich teure Delikatesse, besonders durch das ‚rækling‘, welches luftgetrockneten Heilbutt erzeugt.
Qeqertarsuaq
Der Name der Stadt bedeutet ‚die große Insel‘ und er wird mit der Insel geteilt, auf der sie sich befindet. Häufig auch Diskoinsel genannt, bedeckt Grönlands größte Insel ein Gebiet von 8580 Quadratkilometern. Die Insel ist von vulkanischem Ursprung und verfügt sogar über warme Quellen, die allerdings nicht so einfach zugänglich sind und nicht wärmer als ca. 18 Grad werden. Qeqertarsuaq ist als idealer Ort fürs Whale Watching, Eisberggucken und Wandern bekannt.
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Ilulissat
Grönlands mit Abstand meistbesuchtes Touristenziel. Die Stadt liegt an der Mündung des UNESCO-geschützten Ilulissat-Eisfjords, welcher sich mit riesigen Eisbergen vom am schnellsten kalbenden Gletscher in der nördlichen Hemisphäre füllt, dem Sermeq Kujalleq. Der Eisfjord wurde von berühmten Gästen wie Al Gore, John McCain und Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht, da er einer der Orte in der Welt ist, an dem die Effekte der globalen Erwärmung am deutlichsten merkbar sind. Ilulissat ist ein großartiger Ausgangspunkt für Aktivitäten wie Wandern, Bootstouren, Whale Watching und Kajakfahren, viele Kreuzfahrten legen hier an.
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Qasigiannguit
Mit 1080 Einwohnern wird Qasigiannguit in Grönland als kleine Stadt angesehen. Sie liegt nur knapp 50 km südlich von Grönlands Haupttourismusziel Ilulissat entfernt. Das örtliche Museum hat eine großartige Sammlung traditioneller Fellkleidung der Inuit und veranstaltet regelmäßig Ausstellungen als ‚lebende Siedlung‘, an denen Einheimische in traditioneller Kleidung teilnehmen und Alltagsszenen aus dem 19. Jahrhundert in Grönland nachstellen. Qasigiannguit ist ein fantastischer Ort fürs Whale watching und Wandern.
Aasiaat
Nach Ilulissat ist Aasiaat die größte Stadt in der Diskobuchtregion mit einer Bevölkerungszahl von knapp unter 3000. Aasiaat liegt auf einer Gruppe kleiner, relativ felsiger Inseln, die als Archipel bezeichnet werden, und ist ein großartiger Ausgangspunkt fürs Kajakfahren und Whale Watching. Das Aasiaat Museum zeigt eine Dauerausstellung zur lokalen Kultur, Geschichte und Kunst. Der berühmte dänische Maler Per Kirkeby, hielt sich 1969 für 3 Monate in Aasiaat auf, 24 seiner Gemälde aus Grönland können in der Stadthalle betrachtet werden.
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Kangaatsiaq
Eine kleine Stadt mit ungefähr 500 Bewohnern auf einer tiefen, felsigen Halbinsel gut 50 km südwestlich von Aasiaat gelegen. Die Gegend ist reich an Seevögeln, Meeressäugern und Fischen. Haupthandelsquellen sind Fischfang und Jagd, die Stadt hat ihre eigene Fischfabrik, wo Trockenfisch und Krabben verarbeitet werden. Wenn Sie eine charmante und authentische kleine grönländische Gemeinschaft erleben möchten, ist Kangaatsiaq mit den typischen bunten Holzhäusern definitiv einen Besuch wert.