EINE WELT VOLLER SEELEN UND GEISTER
Auf Grönländisch benennt das Wort “Tupilak” die Seele eines Vorfahren oder eines Geistes. Früher meinte man mit diesem Ausdruck mystische und unheimliche Geister. Heute denken die meisten bei dem Wort aber eher an die bekannten kleinen Figuren, die aus Zahn, Knochen oder Stein geschnitzt sind.
RACHE AN FEINDEN
Ein Tupilakgeist konnte zur Hilfe gegen einen Feind gerufen werden, indem ein Geisterbeschwörer heimlich eine Figur aus unterschiedlichen Knochen und anderen Teilen der Tiere erschuf. Anschließend wurde sie eingeweiht und fungierte als Behausung für den Geist, indem unter anderem Zauberlieder über der Figur gesungen wurden.
Der Tupilak wurde oft ins Meer ausgesetzt, damit er selber den Feind aufsuchen und töten konnte. Dies war jedoch nicht ganz risikofrei, denn wenn das Opfer eines Tupilak größere Zauberkräfte als dessen Erschaffer hatte, konnte das Opfer den Angriff abwehren und stattdessen den Tupilak zurücksenden, um den Urheber zu töten.
Auf Grönländisch benennt das Wort 'Tupilak' die Seele eines Vorfahren oder eines Geistes.
TUPILAK ALS SOUVENIRS
Dies geschah, während die Europäer im vorigen Jahrhundert begannen, Grönland zu erforschen und ihnen diese kleinen Figuren auffielen.
Die Tupilak werden oft in Anlehnung an andere Figuren aus der Inuit-Mythologie, zum Beispiel die Mutter des Meeres, geschnitzt.
Heute werden die spannenden Tupilak in allen Touristeninformationen und Souvenirgeschäften verkauft. Es ist zugelassen, Tupilak aus Rentiergeweih, Knochen, Speckstein, Stein und Holz auszuführen, während Tupilak aus Walzähnen laut den CITES-Regeln zur Zeit nicht außer Landes geführt werden dürfen.