Denkt daran
dass ihr eine Angellizenz erstehen müsst und dass ihr euch unbedingt bei Einheimischen nach den Eiskonditionen informieren solltet, wenn ihr euch auf eigene Faust auf den Weg machen
Wenn die Temperatur unter den Gefrierpunkt fällt und das Wasser zu einer dicken Eisschicht kristallisiert, gefrieren die Fjorde zu riesigen Spielflächen für Abenteuer im Schnee, fürs Fahren mit dem Hundeschlitten und fürs Eisfischen.
Die Praxis des Eisfischens ist in Grönland eine uralte Kulturtradition und eine, die es den Inuit in früherer Zeit erlaubt hat, unter den härtesten Bedingungen zu überleben. Tausende Jahre lang war es so etwas wie ein Lebensstil. Heute wird die Methode des Eisfischens in Grönlands florierender Fischindustrie immer noch aktiv angewandt und viele Fischer nutzen weiterhin die ursprüngliche Transportform, den Hundeschlitten, um auf den zugefrorenen Fjorden die anvisierten Stellen zum Eisfischen zu erreichen.
Die fürs Eisfischen benötigte Ausrüstung ist relativ einfach zusammenzustellen: Man benötigen ein ,Tooq’, dies ist ein manuelles Werkzeug zum Eisbrechen, oder stattdessen einen Bohrer, um ein Loch ins Eis zu bohren. Die Fischer werfen dann die Langschnüre (die beim kommerziellen Fischfang bis zu 1.000 Meter lang sein können) ins Wasser, die mit Eisenhaken und Gewichten beschwert werden. Ein paar Stunden später kostet es hoffentlich viel Kraft, die Schnüre wieder einzufahren, weil dann der Fang so schwer ist.
Es stehen Tourenanbieter bereit, euch dort mit auf einen Ausflug zum Eisfischen zu nehmen, wo das Meereis gefroren ist. Manchmal ist das Eisfischen die Hauptattraktion und manchmal gehört es zu einer Hundeschlittentour dazu. Diese Aktivitäten können auch zu einer mehrtägigen Wintertour in der verschneiten Wildnis ausgebaut und kombiniert werden.
Mit einheimischen Guides unterwegs zu sein, ist die sicherste Form, das Eisfischen richtig zu erleben, da diese ihr Terrain am besten kennen. Aktuell wird das Eisfischen in Nordgrönland an der Westküste von Qaanaaq bis Uummannaq, Ilulissat, Sisimiut, Kangerlussuaq und bis nach Nuuk angeboten, außerdem auch in Ostgrönland. Das Abenteuer beginnt damit, Boot, Hundeschlitten oder Schneemobil zu nehmen und Ihren Spot fürs Eisfischen zu erreichen. Kaffee, Tee, Snacks und gute Geschichten sind häufig beliebte Teile des Gesamtpakets, da es einige Zeit in Anspruch nimmt, die zwischen 100 und 500 Metern lange Fangschnur im Eisloch auszufahren. Wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, ist das Eisfischen eine eher stille Aktivität und ihr seid herzlich dazu eingeladen die sich weit erstreckende Natur zu genießen, während ihr unterwegs seid!
Beliebter Fang ist der Grönländische Heilbutt, ein hochpreisiger Plattfisch, dessen weißes Fleisch angenehm süßlich schmeckt. Um Uummannaq, Ilulissat und in den Fjorden der grönländischen Westküste kommt er in großen Zahlen vor. Seine primären Laichplätze befinden sich in der zentralen Davisstraße vor Nuuk.
Einige Anbieter haben auch den Fangversuch des altertümlichen Grönlandhais in ihrem Angebot. Wenn er anbeißt, werden ihr ihn aber nicht essen, da er für Menschen aufgrund seiner enthaltenen Giftstoffe unverträglich ist. Die Grönlandhunde werden über Ihren Fang aber sehr erfreut sein! Dies ist hoch oben, etwa in Qaanaaq und in Ostgrönland, möglich.
Zu den weiteren Fischarten, die man beim Eisfischen in Grönland fangen kann, gehören der Atlantische Kabeljau, der Gestreifte Seewolf und der Rotbarsch.
Eisfischen ist von Januar bis April möglich. Es wird ein paar Stunden dauern, bis ihr euren Fangplatz zum Eisfischen erreicht. Daher solltet ihr euch darauf einstellen, die frische Luft zu atmen, während sich euer Herzschlag auf das Tempo verlangsamt, das genau richtig ist, um dieses Erlebnis zu genießen.
Da ihr eine längere Zeitspanne draußen in der Natur verbringen werdet, solltet ihr euch für diese Angelegenheit in warme Winterschichten hüllen. Wenn es besonders kalt ist, könnte es möglich sein, warme Robbenfellkleidung als Außenschicht zu leihen, um die Wärme zu speichern. Ihr solltet auch an eure Sonnenbrillen und an Sonnencreme denken, da die Sonne auf dem Schnee reflektieren kann!