Die meisten Schiffe besuchen Grönland zwischen Mitte Juli und Mitte August.
In früherer Zeit – und besonders während der letzten Einwanderungswelle nach Grönland von Kanada aus – waren das Kajak und das Frauenboot die am meisten genutzten und effektivsten Fortbewegungsmittel und zwar lange vor den Landwegen über das unwegsame grönländische Gebirge.
Entdeckungsreisende, Kartographen und Abenteurer, die das Inlandeis überqueren oder den Nordpol erobern wollten, sind alle über das Meer nach Grönland gekommen. Sie traten mit der einheimischen Bevölkerung in Kontakt, handelten und tauschten Erfahrungen aus. Einige von ihnen blieben sogar und starteten hier ein neues Leben.
„Wir haben eine Fernsehsendung über die Compagnie du Ponant gesehen. Wir haben das Eis und die Natur gesehen und uns dann gesagt, dass wir das tun müssen!”
Heutige Kreuzfahrtgäste wollen nicht mehr ihre Flagge unterwegs auswerfen, doch bleibt das Gefühl einer Entdeckungsreise, wenn man sich entlang der Küste des am dünnsten besiedelten Landes der Welt bewegt. Eine Kreuzfahrt in Grönland ist in erster Linie ein Naturerlebnis, gleichzeitig aber auch eine Begegnung mit unserer Kultur, die dieses Abenteuer prägt und die Grönlandreise von jeder anderen Polarkreuzfahrt unterscheidet.
Mit Ausnahme des allernördlichsten Teils von Grönland, der aufgrund des Meereises schwer zugänglich ist, gibt es nur wenige Orte, die in der Hauptsaison von Juni bis Oktober nicht mit dem Kreuzfahrtschiff bereist werden können.
Ein spannendes Rundum-Erlebnis von Grönland bietet sich Ihnen, wenn Sie Ihre Reise in Kangerlussuaq beginnen und/oder abschließen. Die Stadt liegt am Bund eines langen Fjordes und dicht am Inlandeis, welches sich als Ausflugsziel natürlich unbedingt empfiehlt. Mit Ausgangspunkt in Kangerlussuaq gehen Sie wahrscheinlich auf eine Fahrt in die Diskobucht gen Norden, wo Ilulissat und der als UNESCO-Weltnaturerbe klassifizierte Eisfjord sicherlich Anlandungspunkte sind, und wieder zurück. Oder aber Sie befinden sich auf einer Kreuzfahrt von Kanada oder Island aus, bei der verschiedene Orte in Grönland angelaufen werden.
Eine andere Möglichkeit ist es, mit einem etwas größeren Schiff den Atlantik zu überqueren, welches nur ein oder zwei Orte in Grönland anläuft. Die kleineren Expeditionsschiffe oder Schoner befahren dagegen die fjordreichen Gegenden von Grönland, um Natur- und Tierleben gründlich zu erforschen – sie führen auch auf Wege ferner der Zivilisation.
Unabhängig vom Zeitpunkt innerhalb der Saison – ob Sie im Frühsommer hier sind, um u.a. Wale zu sehen oder im Herbst auf Nordlichter hoffen – ist eine Kreuzfahrt perfekt dazu geeignet, das Land zu entdecken.
Nördlich des Polarkreises erscheint die Mitternachtssonne, in Ilulissat etwa bis Ende Juli, während auch südlich des Polarkreises die Nächte hell sind. Ein Spaziergang an Deck in der frischen arktischen Meeresluft und im weichen Licht der Mitternachtssonne ist Balsam für Körper und Seele. Währenddessen gleitet das Schiff ruhig zwischen Buchten und Fjorden durchs Gewässer und perfektioniert dieses magische Erlebnis.
Auf den Fahrten, bei denen täglich Städte und Siedlungen angelaufen werden, werden in der Regel Ausflüge wie Stadtrundgänge und Bootstouren im Fjord angeboten. Teilweise werden Vorführungen arrangiert, etwa Kajakübungen der Einheimischen, Tänze in klassischen Nationaltrachten oder Vorträge von Grönländern, die sich an die Zeit erinnern, als Kajak und Frauenboot noch weiter verbreitet waren und zum Arbeitsalltag gehörten.
Selbst wenn die Vollpension zur Reise gehört, wäre es eine Sünde, wenn Sie nicht einmal die Spezialitäten Grönlands probieren würden. Die größeren Städte haben alle Restaurants oder Hotels, wo man ein Mittagessen genießen kann – vielerorts mit Aussicht über Meer oder Stadt. Und wenn Sie mit einem Guide unterwegs sind, kann der Ihnen zeigen, wie Sie frischen Fisch und Fleisch auf dem örtlichen Markt „Brættet“ kaufen – wenn Sie vorher Ihren Schiffskoch darum gebeten haben, die frischen arktischen Zutaten für Sie zuzubereiten.
Sehr beliebt ist es unter den Passagieren auch, die Besatzung zu bitten, ein wenig Eis an Bord zu holen, aus dem dann whiskyglasgroße Eiswürfel für einen ganz besonderen Drink geformt werden können. Unser oft über 4000 Winter altes Inlandeis, das viele Erlebnisse auf dem Buckel hat, passt auch gut zum Martini oder einem alkoholfreien Getränk.
Andere grönländische „Rohwaren“ verfügen über ein wesentlich längeres Haltbarkeitsdatum und können Sie noch daheim an Ihre Reise hierher erinnern: Bekannte Souvenirs sind die typisch grönländischen Tupilak-Figuren, Kunsthandwerk aus Fell, Häuten und anderen Naturmaterialien, die aus Meer, Fjorden und Bergen stammen. Achten Sie bitte nur darauf, dass Souvenirs aus bestimmten tierischen Materialien Importbeschränkungen und -verboten Ihres Heimatlandes unterliegen können. Für einige tierische Produkte benötigen Sie das sogenannte CITES-Zertifikat, welches in den Touristeninformationen ausgestellt werden kann.